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Holz mich doch hier raus: Warum du für Wertholz keinen Dschungel brauchst

Kaltenegger Ignaz

Wertholzproduktion klingt nach Dschungelabenteuer? Keine Sorge, es muss nicht immer Teak und Mahagoni sein, auch in unseren Wäldern kannst du gute Kohle machen! Finde heraus, wie du mit der richtigen Baumartenwahl, Pflege und Ernte deinen Wald in eine Goldgrube verwandelst.

Der erste Schritt: Die richtige Baumartenwahl

Der erste und wohl wichtigste Schritt bei der Wertholzproduktion ist die Auswahl der richtigen Baumart. Hier entscheidet sich der wirtschaftliche Erfolg der nächsten 60-100 Jahre. Wertholz wird fast ausschließlich mit Laubholz produziert. Baumarten wie Eiche, Buche oder Ahorn sind hier besonders gefragt.

Helle grüne Ahornblätter in der Natur

Geld wächst nicht auf Bäumen, und doch sprießt hier ein gutes Einkommen.

Pflege ist Trumpf: So bleibt dein Baum fit

Um am Ende deiner geplanten Umtriebszeit Wertholz und nicht Brennholz zu ernten, ist die richtige Pflege entscheidend. Wertholz hängt maßgeblich von zwei Faktoren ab: Qualität und Dimension. Damit beides optimal ist, wendest du am besten das Q/D-Verfahren an: Zuerst Qualifizieren (Q), dann Dimensionieren (D).

Das Q/D-Verfahren:

  1. Phase 1 - Qualifizieren: Nach dem Etablieren deiner Baumarten qualifizierst du in den ersten Jahrzehnten deinen zukünftigen Z-Baum. Das bedeutet, du legst mit Formschnitten in der Jugend die zukünftige Form des Baumes fest und schaffst durch Astungen einen hochqualitativen Stammabschnitt.

  2. Phase 2 - Dimensionieren: Hast du in der Qualifizierungsphase die richtige Basis für Wertholz geschaffen, geht es jetzt darum, dass der Baum möglichst schnell seinen Zieldurchmesser erreicht. Eine gut ausgebildete grüne Krone ist dabei entscheidend, da sie das Wachstum des Baumes maßgeblich beeinflusst.

Viele Waldbesitzer glauben, dass die Wertholzproduktion bei Laubholz länger dauert als bei Fichte. Das stimmt nicht so ganz. Ein gut gepflegter Wertholz-Baum ist schneller hiebreif als eine schlecht gepflegte Fichte im Reinbestand.

Ernte mit Köpfchen: So bleibt der Wert erhalten

Es nützt nichts, 80 Jahre intensiv gepflegt zu haben, wenn bei der Ernte der Stamm in der Mitte aufreißt und sich damit auch der Wert halbiert. Nimm dir Zeit für die richtige Ernte und beachte folgende Punkte:

  • Anwendung der richtigen Fälltechnik

  • Verwendung von Fällhilfen wie Stammpressen

  • Totäste im Kronenraum entfernen

  • Auf das höhere spezifische Gewicht von Laubholz achten

Forstwirt fällt Wertholzbaum im Winter mit Motorsäge

Bei der Forstarbeit ist man immer vorsichtig, bei solchen Stämmen umso mehr.

Ausformung für maximalen Verkaufswert

Mit der richtigen Ausformung holst du aus dem vorliegenden Stamm das Maximum an Verkaufswert heraus. Darauf solltest du dabei achten:

  • Möglichst gemeinsam mit dem Käufer ausformen

  • Stammbloch bis maximal zum ersten Ast ausformen

  • Krumme Stücke kurz ausformen

  • Bei Laub-Wertholz sind Abstufungen bis 10 cm möglich

Verkauf: So machst du das beste Geschäft

Laub-Wertholz wird erst dann verkauft, wenn der Preis stimmt. Denk immer daran, dass sich der Markt alle 15 Jahre ändert, z.B. von hellem zu dunklem Holz und umgekehrt. Setze daher auf Artenvielfalt, um flexibel auf Marktveränderungen reagieren zu können.

Zahlreiche Wertholzstämme werden bei einer Wertholzsubmission ausgestellt und verkauft

Auf einer Wertholz-Submission gibt's immer was zu sehen.

© LK NÖ / Pomassl

Verkaufsmöglichkeiten:

  1. Rundholz-Einkäufer: Kontaktiere einen vertrauenswürdigen Holzhändler vor der Ernte, um Preise festzulegen und deine Entscheidung zu treffen.

  2. Submissionen: Nutze jährliche Submissionen, um besonders wertvolle Stämme anzubieten. Hier können Höchstpreise erzielt werden, aber auch schlechte Preise.

  3. Holzquelle: Unser Forstexperte Christoph hat uns auch von einem Online-Marktplatz namens www.holzquelle.com erzählt, auf dem du kostenlos inserieren kannst. Woher er den kennt? Er hat ihn gegründet!

Egal wie und wo du verkaufst, Wertholzproduktion erfordert sorgfältige Planung und Pflege und auch ein bisschen Glück, damit sie voll aufgeht. Dann ist das Potenzial aber gewaltig.