It’s a match: Mit dem Bauernhof-Tinder zum Schefbänk-Hof
Ein Wisch ins Glück: Statt einer flüchtigen Romanze hat Sabine Gruber gemeinsam mit ihrem Mann aber eine Verbindung fürs Leben gefunden. Dank der Perspektive Landwirtschaft gelang nach vielen Jahren die außerfamiliäre Hofübernahme. Und die Erfahrungen teilt sie auch am Symposium „Hofnachfolge neu gedacht“ am 25. und 26. März 2024.
Es läuft nicht immer, wie bei den Achleitners, wo der – zumindest in der Nachfolge – verlorene Sohn doch aus dem Ausland zurückkehrt und die Übernahme des Familienbetriebes angeht. Knapp fünfzig Prozent der Höfe bleiben ohne familiäre Nachfolge, was aber wiederum Chancen für weichende Erbinnen und Erben oder auch jene, die auf keinem Hof aufgewachsen sind, bringt. Und genau da setzt die Perspektive Landwirtschaft an.
Ohne Hoferbe zur eigenen Landwirtschaft: Die außerfamiliäre Übernahme des Schefbänk-Hofs
Auf der Reise zum eigenen Hof hatten Sabine Gruber und ihr Mann einige Hürden zu überwinden. Vor mittlerweile 16 Jahren waren die Gegebenheiten auch noch ganz andere. Klassische Anzeigen in der Bauernzeitung, durchpflügen zahlreicher Annoncen und eine begrenzte Anzahl inserierter Höfe waren die erste Herausforderung. Hinzu kam auch noch, dass das Menschliche bei einer außerfamiliären Übernahme ausschlaggebend ist. Und natürlich auch das Finanzielle.
Nach Fast-Übernahmen und einem Umstieg auf Versteigerungen blieb auch hier der große Wurf aus. „Wir haben uns da 2021 auf der Perspektive Landwirtschaft angemeldet und uns selbst eine Deadline gesetzt.“ Obwohl beide von einer Landwirtschaft kommen, wollten sie nichts erzwingen. In dieser Zeit begegneten die Grubers schon mal dem Schefbänk-Hof, wo der Funke erstmal nicht übersprang, und planten stattdessen die Übernahme eines anderen Hofes mit 74 Hektar in Niederösterreich. Doch dort wollten die Grubers noch nicht final ihre Zelte aufschlagen.
Aber wie das Schicksal manchmal so spielt, lag ihr Ziel bereits am Weg. So begegneten sie dem Schefbänk-Hof erneut und dieses Mal passte alles. Das Menschliche, das Finanzielle und eben auch das Timing. Und da sind sie jetzt, die Grubers: Im Einklang mit den Wünschen des Übergebers beleben sie den Hof mit ihren Ideen neu.
Sabine GruberMan muss sich ja vor Augen führen, dass die Hofübergeber ihr Lebenswerk in die Hände anderer legen.
Auf die Frage, welche Tipps sie anderen Übernehmern mitgeben würde, hat Sabine eine klare Antwort parat: „Du darfst deinen Horizont nicht verschließen. Man muss sich ja vor Augen führen, dass die Hofübergeber ihr Lebenswerk in die Hände anderer legen. Das ist nicht einfach, dafür braucht es Feingefühl und das Menschliche muss eben passen. Außerdem solltest du auch offen sein gegenüber verschiedenen Wirtschaftsbetrieben.“
"Perspektive Landwirtschaft": Mehr als nur ein Match
Die "Perspektive Landwirtschaft" bietet weit mehr als eine Kennenlern-Plattform. Hier treffen Träume auf Realität, und Hofsuchende können sich dank detaillierter Steckbriefe und persönlicher Beratung sicher sein, den passenden Hof zu finden. Die Plattform hat sich als unverzichtbares Werkzeug erwiesen, um die traditionelle Hofsuche zu modernisieren und den Generationswechsel zu erleichtern.
"Hofnachfolge neu gedacht"
Das Symposium "Hofnachfolge neu gedacht" verspricht, ein Wendepunkt für alle zu sein, die sich eine Zukunft in der Landwirtschaft vorstellen können. Mit Sabine Gruber als einer der vielen Sprecherinnen bietet es wertvolle Einblicke in die außerfamiliäre Hofübernahme und lädt dazu ein, die landwirtschaftliche Community aktiv mitzugestalten. Auch internationale Gäste u.a. aus Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden werden neben Wissenschafter*innen und Expert*innen aus der Praxis dabei sein und über die Hofnachfolgesituation in ihrem Heimatland sprechen.
Sei es vor Ort oder online, die verschiedenen Einblicke solltest du nicht verpassen. Mehr Informationen zum Event am 25. und 26. März an der Boku findest du auf https://www.perspektive-landwirtschaft.at/veranstaltung/symposium-hofnachfolge-neu-gedacht-an-der-boku-wien-und-online/