Wie es bei Ronald weiter geht: Der Ursprungsbauer im Interview
Was vor über zwei Jahren mit einer kurzen Frage zum Thema nachhaltige Betriebsführung begann, ist mittlerweile zu einer Dokureihe mit insgesamt 13 Folgen geworden. In „Der Ursprungsbauer“ beleuchtet der steirische BIO-Bauer Ronald die Nachhaltigkeitsrichtlinien und Grundwerte von „Zurück zum Ursprung“, der BIO-Eigenmarke von HOFER. In unserem Interview erzählt er von seinem eigenen Weg zum Ursprungsbauer. Und was ihn an der ganzen Sache am meisten beeindruckt hat.
Welche Inhalte von „Zurück zum Ursprung“ haben dich am meisten beeindruckt?
Ich finde es extrem beeindruckend, wie kleinstrukturiert „Zurück zum Ursprung“ eigentlich arbeitet. Wenn man beim HOFER reinspaziert und sich mal anschaut, was da alles von „Zurück zum Ursprung“ im Regal steht, fällt es einem halt echt schwer zu glauben, dass da auch kleine Familienbetriebe mit an Bord sind, die zum Beispiel nur acht Milchkühe haben. Aber viele von denen habe ich in den letzten zwei Jahren kennengelernt. Und was ich auch gelernt habe: Die Richtlinien gehen durch die gesamte Wertschöpfungskette – da ist alles von vorn bis hinten geregelt.
Wann war für dich klar, dass es die richtige Entscheidung ist, Ursprungsbauer zu werden?
Ich hab eh schon erzählt, wie beeindruckt ich war, dass so viele kleine Betriebe mit „Zurück zum Ursprung“ zusammenarbeiten. Ich hab mir vorher schon Gedanken darüber gemacht, ob mein Hof nicht zu klein ist, aber als wir dann die ersten Betriebe besucht haben und ich mit den Ursprungs-Bäuerinnen und -Bauern gesprochen habe, war mir klar, dass es einfach passt. Und es passt ja auch inhaltlich: Den gesamtheitlichen Ansatz, der nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche und soziale Aspekte mitdenkt, finde ich einfach super.
Wie hast du die Zertifizierung deines Betriebs erlebt?
Die Zertifizierung war bei mir ganz easy. Der zuständige Hofberater ist vorbeigekommen, hat sich alles angesehen und mir alles erklärt, auch was die Tierwohlerhebung betrifft. Sonst hat bei mir schon fast alles gepasst, weil ich ja zuvor schon ein BIO-Betrieb war und darüber hinaus auch sehr nachhaltig gearbeitet habe. Das Thema ist mir schon sehr wichtig.
Welche Maßnahmen hast du gesetzt, was möchtest du in den nächsten Jahren noch weiter verbessern?
Ich musste keine neuen Maßnahmen setzen, die wichtigsten Richtlinien wie beispielsweise mindestens 150 Tage Weidehaltung und der tägliche Auslauf waren bei mir sowieso schon die Regel. Und auch beim Futter, das zu mindestens 75 Prozent vom eigenen Hof kommen muss, war das kein Thema, da bin ich auf 100!
Wie waren für dich die Dreharbeiten? Der Spagat zwischen Arbeiten am Hof und Filmproduktion?
Voi cool. Ich hab extrem viel gelernt. Nicht nur von den Ursprungs-Bäuerinnen und -Bauern, sondern auch vom Filmteam. Da hab ich viele neue Wörter gelernt. Zum Beispiel „T-Handle“ oder „Rollmops“. Am Ende war jeder Dreh ein bisschen wie ein Klassentreffen.
Und natürlich war es auch eine Wahnsinns Chance, so viele innovative Betriebe zu besichtigen. Ich meine, wie oft kommt man sonst zu solchen Höfen oder Unternehmen und kann den Leuten dort Löcher in den Bauch fragen?
Wie siehst du nach dieser Reise die Zukunft deines Betriebs?
Ich sehe die Zukunft auf jeden Fall positiv, weil ich gemerkt habe, dass auf der einen Seite bei den Konsumentinnen und Konsumenten wieder mehr Bewusstsein für die Nahrungsmittelproduktion entsteht und auf der anderen Seite auch die kleinen Betriebe wieder selbstbewusster werden.
Das merke ich bei mir auch: Ich habe ja auch viele andere landwirtschaftliche Zweige besucht und ich muss sagen, gerade der Gemüseanbau hat’s mir angetan und in die Richtung möchte ich auch was ausprobieren. Ich möchte einfach wieder einen ganzheitlichen Betrieb aufstellen, so wie er bei meinen Großeltern noch üblich war. Heute würde man halt sagen: nachhaltig.