Sicher hinter’m STEYR: 5 Tipps für die richtige Vollbremsung am Traktor
Wer sich noch nie weh getan hat, der hat wahrscheinlich auch noch nie richtig gearbeitet. An diesem Sprichwort ist zwar was Wahres dran, vor allem am Traktor sollte man es aber nicht drauf anlegen. Aus diesem Grund veranstaltet STEYR Traktoren gemeinsam mit der ÖAMTC Fahrtechnik und der SVS seit über 30 Jahren Traktor-Fahrsicherheitstrainings. Wir haben den ÖAMTC Fahrtechnik Chefinstruktor Hermann Wirrer um ein paar Tipps gebeten.
Wer auf einem Bauernhof aufwächst, der wächst auch am Traktor auf. Erst wird mitgefahren, dann darf man schon mitlenken und ehe man sich’s versieht, fährt man auch schon selbst. Die Erfahrung ist also definitiv da. Immer wieder kommt es aber auch zu Situationen, die vor allem im Straßenverkehr zu einer echten Herausforderung werden können. Wir haben Hermann Wirrer, Chefinstruktor für Nutzfahrzeuge bei der ÖAMTC Fahrtechnik, nach häufigen Fehlern bei Vollbremsungen gefragt. Und vor allem, wie man sie vermeiden kann.
Die liebe Not mit der Notbremsung
Auch wenn die Einsatzgeschwindigkeit bei einem Traktor sicher nicht die höchste ist: bei dieser Masse kann auch eine Vollbremsung bei knappen 50 km/h zur absoluten Schlitterpartie werden. Dazu kommen Reifen, die nicht gerade für Asphalt gebaut sind und die vor allem beim Ackerbau gerne ziemlich verschmutzt sind. Wenn also einmal ein Hindernis auftaucht: Wie macht eine richtige Vollbremsung am Traktor?
1. Der Bremsschlag
Das erste und wichtigste: Voll auf die Bremse! Und zwar so schnell und stark wie möglich. Jedes km/h, das man hier verliert, kann den Unterschied machen. Bei handgeschaltenen Traktoren die Kupplung nicht vergessen!
2. Runter von der Bremse
Es fühlt sich in der Situation zwar komisch an, aber wenn du auf ein Hindernis zu rutschst und ausweichen musst, musst du wieder runter von der Bremse. Ohne ABS blockieren die Räder und können keine Kraft auf den Boden bringen. Um zu lenken, müssen die Räder aber rollen.
3. Ausweichen
Also erst runter von der Bremse, Räder anrollen lassen und erst dann lenken. Im Gegensatz zum Bremsen gilt beim Lenken: Nur so viel wie nötig und so sachte wie möglich. Für einen Spurwechsel reicht oft schon eine viertel oder eine halbe Drehung aus.
4. Auf den Anhänger aufpassen
Vor allem ungebremste Anhänger machen in solchen Situationen gerne Schwierigkeiten. Entweder sie knicken ein und laufen auf oder sie schieben die Hinterachse des Traktors zur Seite. Auch hier gilt wieder: kühlen Kopf bewahren, runter von der Bremse und sobald die Räder rollen, sachte in die gewünschte Fahrtrichtung lenken.
5. Nicht auf das Hindernis starren
Natürlich ist es wichtig, die Gefahr im Auge zu behalten. Noch wichtiger ist es aber, nach einer Lösung zu suchen. Such dir also eine Lücke zum Ausweichen, denn der Körper lenkt instinktiv in Blickrichtung.
Probieren geht über Studieren
Soweit zur Theorie. Da man sicheres Traktorfahren aber nicht im Seminarraum lernt und dir ein Artikel auf hektar.com auch nur die Basics erklären kann, haben wir einen kleinen abschließenden Tipp für euch: Traditionsmarke STEYR Traktoren hat schon vor über 30 Jahren gemeinsam mit der ÖAMTC Fahrtechnik und der SVS Fahrsicherheitstrainings für Traktoren ins Leben gerufen. STEYR Traktoren stellt dabei immer aktuelle Modelle zur Verfügung – dieses Jahr sind ein 4120 Multi, ein 4130 Expert CVT und 6240 Absolut CVT am Start. Und ja, Anmeldungen bei den Fahrtechnik-Zentren sind noch möglich.
PS: Fast die Hälfte der Arbeitsunfälle am Traktor passieren beim Ein- und Aussteigen. Auch da hat Hermann Wirrer gute Tipps: Steig immer genauso aus, wie du eingestiegen bist, verwende die Haltegriffe und putz deine Schuhe vorher ab (der Traktor wird nicht dreckig und du rutschst auch nicht auf den Stufen aus). Dann wird schon alles gutgehen!
VIDEO: © Dennis Viezzer und Thorsten Kolb/ÖAMTC Fahrtechnik