So machst du dein Dorf zur Touri-Attraktion
Wir lieben Touris. Sie bringen Geld in unsere Gemeindekassen, fördern die regionale Wertschöpfung und unterstützen uns beim Erhalt der Dorfgasthäuser. Anhand von St. Thomas am Blasenstein, einem Dorf das es geschafft hat zum Ausflugsziel zu werden, zeigen wir euch, wie das geht.
Damit man auf der Bucket-List von den Tagesausflüglern steht, braucht es oft nicht viel. Das beweist zum Beispiel das 1000-Einwohnerinnen und Einwohner Dorf St. Thomas am Blasenstein in Oberösterreich. (Zumindest war an dem Tag, an dem wir dort waren, eine Schulgruppe und noch eine Hand voll Touris vor Ort – an einem Mittwoch!) Dort gibt es nämlich den Luftg‘selchten Pfarrer, ein Puppenmuseum und einen Stein, der dich von Rückenschmerzen befreien kann. Was du also tun kannst, um auch deinen Ort zu einem St. Thomas zu machen, verraten wir dir hier.
1) Suche Skurriles, stelle es aus und gib dem einen lustigen Namen
In St. Thomas hat man in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine ausgetrocknete Leiche eines ehemaligen Pfarrers gefunden, dem Franz Xaver Sydler de Rosenegg. Der Körper war so gut erhalten, dass man von einem Wunder spricht, dass der 1746 verstorbene Pfarrer (also eine bald 300 Jahre alte Leiche) nicht komplett verwest ist. Deshalb haben sie ihn ausgestellt. Wie dem auch sei, im Volksmund hat sich deswegen der Spitzname „Luftgselchter Pfarrer“ und „Lederner Franzl“ durchgesetzt. Das finden die Leute bis heute so lustig, dass sie sich das selbst anschauen wollen und extra nach St. Thomas fahren.
2) Heile irgendwas mit irgendwas
Was Menschen lieben, ist, wenn es etwas gratis gibt. Und wenn es etwas gibt, das einen gesund macht, das lieben sie auch. Wenn es dann aber etwas gibt, das einen heilt und nicht einmal was kostet, dann hast du einen Jackpot gemacht. In St. Thomas ist deswegen die „Bucklwehluckn“ ein echter Touri-Hit. Dabei handelt es sich im Prinzip nur um einen Stein mit einem Spalt. Wenn man sich da durchzwingt, hat man danach angeblich keine Rückenschmerzen und (praktischer Nebeneffekt) auch keine Sünden mehr. Könnt’s euch wahrscheinlich vorstellen, wie gerne sich dort Leute durch die enge Stelle drücken, oder?
3) Gib Sammlerinnen und Sammlern eine Chance
In vielen Dörfern gibt’s Menschen, die etwas Schräges sammeln. So skurril und verrückt das von außen betrachtet vielleicht scheint – hört denen doch einfach einmal zu. Oft finden sich in deren Sammlungen wahre Schätze und das Fachwissen, der Zeitaufwand und die sorgfältige Pflege darf nicht unterschätzt werden. In St. Thomas am Blasenstein ist die Puppensammlung von Julia Lehner als Museum ausgestellt und begeistert Reisende – vielleicht nicht auf den ersten Blick, aber spätestens dann, wenn man einmal alles gesehen hat, was Frau Lehner über die vergangenen 25 Jahre angesammelt hat.
Wenn ihr jetzt wissen wollts, wie das alles ausschaut – kein Problem! Wir waren für euch dort und haben einen hektar SHOT gedreht. Hier zum gratis Streamen.