Fleischgewordenes Branding: Buchberger Roberts Rezept für den Erfolg
Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Ein Spruch, den irgendwie alle schon mal gehört haben. Auch der Buchberger Robert. Er und sein Fleischerbetrieb zeigen uns aber, wie spannend ein Beruf im Handwerk sein kann. Und auch, warum der Aufbau der Marke "Ich" so wichtig ist - immerhin hat ihn das zu einem Projekt mit dem Red-Bull-Mehrheitseigentümer geführt.
Beim Robert brennt's öfter. Nicht in der Bude (Gott sei Dank), aber am Grill. Als Fleisch-Sommelier kann er sein Wissen beim Grillen direkt umsetzen. "Das ist eben das Schöne, diese Leidenschaft weiterzudenken und das Produkt immer weiter zu veredeln. Und das geht am Grill perfekt", erzählt er. Das hat er uns im SHOT über das geilste Grillhendl der Welt und auch am Burning Hen bewiesen.
Und mit dieser Leidenschaft ist er nicht allein. Würstel, Koteletts, Spareribs: Grillen gehört fast schon zum Wochenende-am-Land-Starterpaket dazu. Geiler schmeckt's auf alle Fälle, wenn die Qualität passt. In den Theken der acht Filialen vom Buchberger Robert findest du genau das. Aber das allein ist nicht der Grund für seinen Erfolg.
Buchberger Robert: Der Wert einer Eigenmarke
Damit die Qualität auch bei den Leuten ankommt, haut sich der Robert voll rein: Neben seinen "alltäglichen" Aufgaben ist er regelmäßig auf Events, etwa bei Grill-Shows. Einerseits weil er es gern macht, andererseits bringt's seinem Betrieb auch Aufmerksamkeit.
Und als ob das nicht genug wäre, postet er auch YouTube-Videos, veröffentlicht Podcasts und bespielt auch noch andere Social-Media-Kanäle. So kommt er auch außerhalb der Filialen in Kontakt mit den Menschen. Beim Sivkovits Nino und der Ochsenknecht Cheyenne von UNSER ZEUG ist er ja auch regelmäßig.
Der Schlüssel zum Erfolg bei einer Karriere im Handwerk liegt darin, dass man seine Nische findet, eine starke Marke aufbaut und präsent bleibt. Genau darin, im Personal Branding, sind Handwerksinfluencer und der Buchberger Robert Meister. Das bringt ihn sogar bis nach Thailand, zum Chalerm Yoovidhya. Dem gehören 51 Prozent von Red Bull und er und seine Familie vertrauen beim Aufbau eines Hotdog-Restaurants auf die Expertise vom Robert.
Fleischkonsum und Punk?
Mit diesem Expertenwissen kommt man nicht auf die Welt. Wobei, beim Buchberger Robert kann man's eigentlich fast schon so sagen. Sein Opa hat die Fleischerei 1946 gegründet, der Vater weitergeführt und Robert ist von Kindesbeinen an in den Betrieb reingewachsen.
„Da hat sich die Frage, was ich später beruflich mache, eigentlich gar nicht gestellt.“ Nach der Handelsschule hat Robert die Fleischer-Lehre begonnen und bis zur Meisterprüfung alle Schritte, vom Schlachten und Zerlegen bis zum Verarbeiten, von der Pike auf gelernt.
Ob’s die richtige Entscheidung war? Daran hat Robert „eigentlich nie“ gezweifelt. „Aber mit so 16, 17 Jahren war Veganismus und Vegetarismus in der Punk-Community ein großes Thema und da hab‘ ich mich schon viel mit dem Thema beschäftigt“, erzählt er. In diesem kritischen Zugang hat er schlussendlich aber auch die Chance für seine Fleischerei gesehen: „Die Tiere gut behandeln, möglichst ethisch schlachten und hohe Qualität anbieten.“
Es geht nicht um die Größe: Worauf der Buchberger Robert setzt
Eine Chance sieht er auch darin, dass in Österreich heute immer weniger Fleisch gegessen wird: „Je mehr sich die Leute damit beschäftigen, desto stärker kommen sie wieder zu einer guten Qualität zurück.“ Fette SUVs vorm Diskonter seien ein Zeichen dafür, dass es beim Fleischkonsum vor allem an der Wertschätzung hapert. Kleinstrukturierte Betriebe, faire Preise und Bezahlung und vor allem Bewusstsein – so könne es gehen.
Robert BuchbergerMein Ziel ist es nicht größer zu werden, sondern besser
Außerdem gebe es auch noch die Möglichkeit, vegetarische oder vegane Alternativen anzubieten. Buchberger bietet neben Frischfleisch und Würstel auch über zwanzig verschiedene Fertiggerichte an, die die Produktpalette und damit auch die Wertschöpfungskette erweitern. Da zeigt sich auch die Vielfalt, die das Fleischerhandwerk bietet.
Personal Branding: Es macht sich auf allen Ebenen bezahlt
Seine ganzen Mühen machen sich bezahlt: Probleme bei der Personal- oder Lehrlingssuche hat Robert jedenfalls nicht. Am Ende sieht er die Ergebnisse seiner Arbeit und erfährt die Wertschätzung seiner Kundinnen und Kunden. Eine Studie der Universität Göttingen zeigt, dass genau das die Gründe sind, warum Menschen in Handwerksberufen im Durchschnitt zufriedener sind als andere Berufsgruppen. Und neben dem potenziellen Erfolg wie dem des Buchberger Roberts also ein weiterer, guter Grund für einen handwerklichen Beruf.