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JP Agrar: So hat der Social-Media Star sein Hobby zum Beruf gemacht

Luger Sabrina

Seine Bilder begeistern nicht nur große Kunden, sondern vor allem auch tausende Follower*innen auf Social Media. Wir haben uns mit JP Agrar über seinen Werdegang, Jungunternehmertum und Social Media unterhalten.

Jonas Petersens große Leidenschaft sind Landmaschinen und das, obwohl er gar keinen landwirtschaftlichen Background hat. Er hat sie sich trotzdem zum Beruf gemacht. Und zwar nicht als Landwirt oder Landmaschinenhändler, sondern als Fotograf.

Jonas Petersen ist 22 Jahre alt und aus Dithmarschen in Schleswig-Holstein – super nördliches Deutschland also. Der Ort, wo er auch seine ersten großen Kund*innen akquirieren konnte: „Bei uns in Norddeutschland fahren große Maschinen und Spezialbauten herum – das hat mich zur Landwirtschaft magisch hingezogen.“

Landmaschinenfotografie als Karriere

Aber erstmal zum Anfang: Wie kam es dazu, dass der heute 22-Jährige, der innerhalb von drei Jahren eine 500.000 starke Follower*innenschaft aufbauen konnte, jetzt ganze Touren durch Deutschland macht, um Landmaschinen zu fotografieren?

„Ich habe keine landwirtschaftliche Ausbildung und bin auch nur auf einem Resthof aufgewachsen, wo es noch kurze Zeit ein paar Gänse, Hühner und Pferde gab. Aber nichts Großes. In meiner Umgebung gab es aber viele Landwirt*innen und da durfte ich mithelfen. Ich bin also wie ein Verrückter herumgefahren, um mitzuarbeiten. Besonders auf die Maisernte hatte ich immer richtig Bock“, erzählt Jonas.

Nach seiner Ausbildung im Wasserbau, die er 2019 abschloss, hatte er dafür endlich richtig Zeit. JP meint: „Das war quasi der Beginn, weil ich zum ersten Mal hobbymäßig Fotos von den Maschinen und der Landschaft gemacht habe und sie auf Social Media hochgeladen habe. Einfach, weil ich Spaß daran hatte.“

Der Umstieg vom Handy zur professionellen Kamera ist dann auch sehr schnell passiert, seine Social-Media-Karriere ebenso. Schon im Jahr darauf hat er eine große Reichweite auf Instagram aufbauen können: „Von 3.000 Abonennt*innen ist mein Kanal innerhalb von einem Jahr auf 30.000 gewachsen.“ Heute, knapp drei Jahre später, hat er ganze 150.000 Follower*innen auf der Foto-Plattform.

Erfolg ist kein Zufall

„Mein Erfolg war jetzt aber kein Zufall. Neben gutem Content muss man auch Regelmäßigkeit reinbringen. Ich habe über Wochen versucht den Algorithmus von Instagram genau zu verstehen. Damals habe ich zwei Mal am Tag, immer um zwölf und achtzehn Uhr, etwas gepostet. Das hat gut funktioniert. Dann kamen 2021 die Reels – das hat den Algorithmus stark verändert. Mit viralen Videos konnte ich weiter gut Reichweite aufbauen“, so Jonas.

Auch wenn sich der Algorithmus der verschiedenen Plattformen ändert, gibt es laut Jonas drei Konstanten, die auf Social Media immer passen müssen, um Reichweite zu generieren: „Immer guter Content, relevante Gespanne und tolle Maschinen. Hashtags sind auch nicht unwichtig.“

Doch Follower*innen hin oder her, seine Fotos, die er öffentlich teilte, haben Jonas geholfen schon 2021 seinen ersten großen Auftrag an Land zu ziehen: Pöttinger. „Und denen musste ich ja eine Rechnung schreiben, deswegen habe ich dann entschieden ein Kleinunternehmen anzumelden.“ Recht schnell hat sich seine Selbstständigkeit dann weiterentwickelt. 2021 hat Jonas seinen Beruf im Wasserbau endgültig gekündigt.

Seitdem führt er Instagram-Seiten von Landtechnik-Unternehmen oder macht ganze Touren durch Deutschland, um für Lohnunternehmen oder große Hersteller zu fotografieren und zu filmen. Auf YouTube versucht er diese so gut es geht für seinen eigenen Kanal zu vloggen. Dieses Jahr kommen große Namen in sein Portfolio dazu – das dürfen wir aber noch nicht verraten. Am besten folgt ihr ihm, um up-to-date zu bleiben.

Und wie schlau ist es jetzt, sein Hobby zum Beruf zu machen?

„Ich würde sagen, man muss auf jeden Fall aufpassen. Es ist einerseits das absolut Beste, andererseits darf man sich damit das Hobby nicht zerstören. Aber es ist natürlich geil, wenn du morgens aufstehst und Bock auf den Tag hast.“ Ihn wundert es außerdem, dass er den lukrativen Aspekt seiner Arbeit nicht schon früher gesehen hat: „Ich hatte einfach keine Weitsicht für Einnahmen und hätte den Schritt in die Selbständigkeit einfach schneller machen sollen.“

Diese Weitsicht für Möglichkeiten Geld zu verdienen hat der Jungunternehmer heute aber schon. Mit seinem eigenen Mode-Label startet er jetzt so richtig durch. Und verkauft diese gemeinsam mit seinem Landmaschinen-Kalender in seinem Online-„Hofladen“-Shop. „Ich hoffe, dass die Leute verstehen, dass das kein Merch ist, sondern hochqualitative Kleidung, die sie auch tragen sollen, wenn sie mich nicht kennen.“