Er hat das Hobby zum Beruf gemacht: Izo ist Hanfbauer
Bauer werden, weil er Hanf anbauen will. Das war die Überlegung vom Burgenländer Izo. Als Quereinsteiger startet er 2019 gemeinsam mit seiner Frau den Anbau in Illmitz. Heute können sie zwar davon leben, Izo wartet aber trotzdem auf die Legalisierung von THC-Gras.
In Illmitz am Neusiedlersee haben sich die beiden niedergelassen. Mit einem Folientunnel und ein paar Acker, wo sie Hanf anbauen können. Letztes Jahr ganze 6,5 Hektar. Für den gebürtigen Bulgaren Hristo Atanasov ging damit ein Traum in Erfüllung.
Burgenland – Das Schlaraffenland für Hanf
„Die Leute hier kennen Hanf und haben keine Angst davor. In der Stadt wäre ich immer unter Beobachtung, weil die Leute glauben du bist ein Verbrecher und machst illegale G’schichten. Aber hier im Burgenland bin ich akzeptiert. Wir haben viel Sonne und das Klima passt für unsere Pflanze“, so Izo.
Kurze Anmerkung zur Erinnerung an den Unterschied zwischen legalem und illegalem Gras: THC und CBD sind beides Wirkstoffe, die aus der Hanfpflanze gewonnen werden und gehören zu der Gruppe der Cannabinoide. Ganz stark zusammengefasst lässt sich sagen, dass CBD und THC eine unterschiedliche Wirkung bei Konsum haben. THC ist für seine berauschende Wirkung bekannt und deswegen in Österreich illegal (in vielen anderen Ländern wie vielen Staaten der USA zum Beispiel nicht mehr, auch in Deutschland soll dieses Jahr noch eine Gesetzesänderung kommen). CBD hingegen hat keine berauschende Wirkung und darf in Österreich verkauft werden.
Im pannonischen Klima wachsen und gedeihen seine CBD-Pflanzen gut. Auch im Folientunnel gefällt’s ihnen. Seit 2019 produziert Izo Bio-Hanf und vertreibt den in Form von vielen verschiedenen Produkten. Von klassischen CBD-Hanfblüten über ätherische Öle, Salatöle, Nüsse, Proteine, Honig, Tees, Tierfutter bis hin zu Bier und Wein. Vertrieben wird das alles in einem Laden in Neusiedl und über einen Onlineshop.
„Deswegen ist es nicht so einfach. Es ist momentan ein schwieriger Markt, weil es so viele Anbieter gibt und die billige Ware aus dem Ausland die Preise drückt. Da kann ich preislich mit italienischen und spanischen Importen nicht mithalten. Wir haben keine billigen Produkte, die man zu 1000 Stück im Billa oder Spar verkaufen kann.“
Aus dem Grund wird er heuer weniger Gras, dafür mehr Paprika und Tomaten anbauen: „Ich will so richtig geile rote Paprika produzieren und hab dazu schon spezielle bulgarische Sorten organisiert, die super schmecken.“
Wäre die Legalisierung von THC-Cannabis die Lösung?
„Ob das dann eine Goldgrube wäre, ist schwierig zu sagen. Man kann es sich nicht leisten, ganze Felder mit THC-Cannabis zu bepflanzen. Da wirst du geerntet, bevor du erntest. Sogar eines meiner CBD-Felder wurde letztes Jahr drei Mal vor mir geerntet. Das war ein eingezäuntes Feld. Die haben mir einfach die Blüten abgeschnitten. Den Anbau draußen kann man vergessen, das funktioniert nicht.“
Izo glaubt, dass eine Legalisierung von THC-Gras dennoch eine Lösung für ein anderes Problem wäre: „Mir wäre es wichtig, dass die Jugendlichen nicht irgendwelche Substanzen auf der Straße kaufen, sondern zu uns kommen, sich beraten lassen. Auf der Straße kaufen sie irgendwas. Da gibt es so viel Dreck, das Nebenwirkungen haben kann. Da werden oft irgendwelche Substanzen auf die Blüte aufgetragen und verkauft. Wenn du bei mir einkaufst, dann weiß ich, was ich dir verkaufe und kann dich gut beraten.“ Bis es aber so weit ist, wird es noch eine ganze Weile dauern. Aktuell dürfen Izos Pflanzen einen 0,3 Prozent hohen Anteil an THC haben und „das wird auch ordentlich kontrolliert.“