24-Stunden-Traktorrennen: Erdbeeren geben Vollgas
Sie geben nicht nur auf der Rennstrecke Vollgas, sondern auch beim Partysieren – die „Erdbeeren“ vom Oldtimer-Traktor-Verein Schrems. Als einer der am längsten teilnehmenden Vereine gelten die Erdbeeren als wahre Legenden im Fahrerlager und auf der Rennstrecke. Worauf es ankommt, wenn man bei einem 24 Stunden-Traktorrennen mitmacht, darüber haben wir mit ihnen gesprochen.
„50 Prozent Rennen, 50 Prozent Party“ soll das Geheimrezept sein, meint der Flossi, der schon in aller Früh die Leute im Fahrerlager bedient, die sich frisch geduscht im Bademantel im Bierzelt ihren Kaffee holen. Eine richtige Zeltfest-Oase haben sich die Erdbeeren im Fahrerlager des Traktorrennen-Reingers aufgebaut. „Seit Mittwoch sind wir schon da und bauen auf“, erzählt Patrick Koppensteiner, Obmann des Vereins, am Samstag.
„Nur wenn sie was Gutes zu essen kriegen, können sie auch gescheit rennfahren“, erklärt Flossi, der schon seit Beginn der Erdbeeren-Karriere dabei ist. 2005 sind die Erdbeeren zum ersten Mal angetreten und seither bei jedem Rennen dabei. Mit der Zeit weiß man, worauf es ankommt: „Am Anfang haben wir nur ein kleines Zelt gehabt und einen kleinen Gasgriller und dann wächst das halt einfach. Die Gäste kommen, wir feiern gescheite Partys, da braucht man einfach mehr.“
Und das hat sich auch im Fahrerlager schon herumgesprochen: „Wir sind als Party-Team bekannt, bei uns steppt der Bär. Am Mittwoch haben wir im kleinen Sinne Party gemacht. Am Donnerstag so richtig, sogar mit Liveband. Freitagnacht noch mal kurz im Discozelt“, erzählt der Obmann stolz.
Vorne Business, hinten Party
Aber worauf kommt es beim Rennen wirklich an, neben einem technisch gut ausgestatteten Traktor? „Einfach das Fahren. Dass man kein technisches Gebrechen hat und die 40 km/h Geschwindigkeitsbegrenzung einhält. Es gibt nur ein km/h Toleranz. Wer zu schnell ist, muss für mindestens zehn Minuten in die Penaltybox. Das tut dann schon weh“, so Patrick. Ganze acht Mal haben die Erdbeeren schon in der Klasse 2A gewonnen, erst letztes Jahr gab es den Gesamtsieg in der Klasse A.
Auch technisch wird vieles gemacht. Was genau modifiziert wurde, das will man uns nicht verraten: „Unser Traktor ist sehr gut. Mehr sage ich nicht dazu, das ist unser Geheimnis“, ist alles, was wir vom Vereinsobmann in Erfahrung bringen können. Heuer gingen sie mit ihrem Warchalowski WT20 an den Start und haben sich in der Klasse A qualifiziert. Das heißt, mit 70 km/h ging es 24 Stunden lang rund um die Rennstrecke, belegt haben dieses Jahr aber lediglich den 63. Platz.
Kleiner Sidefact: Der schnellste Traktor der Welt dürfte wegen seines Baujahres nicht teilnehmen.
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